Dort bezogen wir die teils luxuriösen, teils zu kleinen Zimmer in der Herberge. Daraufhin brachen wir in die Stadt auf, wo wir uns stärkten und anschließend zur ersten Erlebnisführung im Amphitheater begaben. Nach einer beunruhigenden Einführung ging es in den „Untergrund“, wo uns der Gladiator Valerius empfing. In den folgenden anderthalb Stunden erzählte uns Valerius von seiner bewegenden und tragischen Lebensgeschichte, und wie er nach Reichtum und Ruhm strebte. Einigen Schülerinnen und Schülern machte nicht nur die unheilvolle Stimmung Angst, auch die Kälte setzte ihnen zu. Unter Protesten liefen wir nach der Führung den langen Weg zur Jugendherberge zurück und kamen schließlich gegen 22 Uhr erschöpft, einige im Einkaufswagen, in der Jugendherberge an.
Lateingruppen der 9. Klassen in TrierAm nächsten Tag frühstückten wir gegen 8 Uhr und brachen um 09:30 Uhr zu einer kurzen Stadtführung auf. Am ersten Stopp, der Römerbrücke, trafen wir auf einige unfreundliche Trierer Einwohner. Wir ließen uns davon nicht beirren (viele andere Trierer waren nämlich auch sehr nett!), setzten unseren Stadtrundgang über die Barbarathermen und den Dom fort. Im Anschluss daran hatten wir wieder etwas Freizeit, um zu shoppen (inklusive einer Verfolgungsjagd) oder ein Mittagessen zu uns zu nehmen. Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Weg zum Rheinischen Landesmuseum. Dort hatten wir eine Stunde Zeit, um uns in Gruppen umzusehen. Jede Gruppe bekam ein Arbeitsblatt mit Fragen, die wir während des Rundgangs beantworten sollten. So konnten wir uns auf spannende Dinge wie Mosaike, Statuen und Alltagsgegenstände aus der Römerzeit konzentrieren. Es war wie eine kleine Rallye durchs Museum. Anschließend gingen wir zur Porta Nigra zurück, wo uns der „Centurio“ zu einer Erlebnisführung begrüßte. In voller römischer Rüstung erzählte er uns spannende Geschichten über das geheimnisvolle Bauwerk und seine lange Geschichte. Dabei wurde nicht nur viel erklärt, sondern auch gelacht – der Centurio konnte nämlich ziemlich gut schauspielern. Zum Schluss entpuppte sich unser „Centurio“ als Boateng, aber es war nicht der Fußballspieler. Nach der Führung hatten wir wieder Freizeit, in der wir nochmal die Stadt erkunden oder einfach entspannen konnten. Am Abend trafen wir uns dann wieder alle in der Jugendherberge zum Abendessen. Danach stand ein gemeinsamer Spieleabend auf dem Plan. Highlight: Werwolf! Es wurde viel gelacht, diskutiert und verdächtigt. Einige Jungs haben danach noch Fußball geschaut, während andere einfach müde ins Bett fielen.
Am nächsten und leider letzten Tag hieß es früh aufstehen, Koffer packen und Zimmer räumen. Danach liefen wir zu den Kaiserthermen. Dort wurden die beiden Lateingruppen getrennt, und jede Gruppe bekam eine eigene Führung. Zuerst sahen wir uns die beeindruckenden Ruinen und Mauern von außen an, dann ging es in die unterirdischen Tunnel. Dort erfuhren wir, wie die Thermen früher beheizt wurden. Nach der Führung hatten wir noch ein letztes Mal Zeit, um in Trier Mittag zu essen oder ein paar Souvenirs zu kaufen. Dann trafen wir uns wieder in der Jugendherberge, holten unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Trierer Hauptbahnhof. Der Zug hatte zwar etwa 20 Minuten Verspätung, aber zum Glück haben wir unseren Anschluss-ICE noch bekommen. In Basel mussten wir nochmal umsteigen – das war ganz schön knapp! Auf der letzten Zwischenstation nach Schopfheim begegnete uns zwar noch ein unfreundlicher Fahrgast, aber wir ließen uns die gute Laune nicht verderben. So ging eine erlebnisreiche, manchmal anstrengende, aber vor allem lustige und spannende Klassenfahrt zu Ende - mit vielen Erinnerungen, die wir sicher nicht so schnell vergessen werden!