Partnerschaft mit der Broxbourne School in Broxbourne, Großbritannien
Das Lernen einer Fremdsprache vermittelt nicht nur Kenntnisse in der Sprache selbst, sondern führt auch in die Kulturwelt des anderen Volkes ein und macht auch mit dessen Lebensweise bekannt. Um die Lebensart der Menschen im anderen Land genauer kennenzulernen, ist der direkte Kontakt mit Familien dort die günstigste Weise, sich mit den Besonderheiten, den Unterschieden gegenüber den eigenen Lebensgewohnheiten vertraut zu machen. Der Schüleraustausch leistet hier eine hervorragende Ergänzung zu dem, was der Unterricht vermitteln kann. Eigenes Erleben, das der Austausch an Ort und Stelle bietet, hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck und ist einprägsamer als die Wissensaneignung im Unterricht. Bei den persönlichen Kontakten mit den Schülern und Familien im anderen Land wird die Fremdsprache zur Brücke zwischen Menschen verschiedener Völker, sie leistet die notwendigen Dienste bei der gegenseitigen Verständigung und lässt so diese Menschen einander näher kommen und schließlich Freunde werden. Den Schülern bringt der Austausch Vorteile im Hinblick auf Sprechfertigkeit und Verstehensvermögen, was sich im Unterricht günstig auswirkt. Es ist klar, dass eine Schule Wert darauf legt, den Schülern die Möglichkeit eines Austausches zu bieten.
Für Englisch, die erste Fremdsprache an unserem Gymnasium, war ein solcher Austausch noch einzurichten, während er für Französisch bereits bestand. Zu Beginn des Schuljahres 1970/71 bemühte sich Oberstudiendirektor Keller um die Zuweisung einer englischen Partnerschule. Die zuständige Stelle beim Oberschulamt Stuttgart teilte uns die Broxbourne School zu. Die günstige Lage von Broxbourne, nur annähernd 30 km nördlich von London, war ein Glücksfall, denn das bedeutete keine lange Reise in England, London mit seinen vielen Besichtigungszielen in der Nähe, sprachlich günstig in Bezug auf Akzent und Dialekt in der Gegend und – eine in ihrem Bereich als sehr gut bekannte Comprehensive School. Wir hätten es nicht besser treffen können. Unsere Schüler hatten nun die Möglichkeit, sich am Austausch zu beteiligen und das andere Land und seine Menschen aus eigener Anschauung kennenzulernen, die in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse in direktem Kontakt mit Engländern anzuwenden und aus dem Mund von Einheimischen – native Speakers – die englische Sprache zu hören. Durch den Austausch konnten die Teilnehmer bleibende Eindrücke gewinnen, ihr Interesse an der Sprache konnte wachsen, sie konnten die Kenntnisse, sprachlich und sachlich, erweitern.
Die Kontakte zwischen den beiden Schulen sind im Laufe der Jahre wohl noch enger geworden und beschränken sich nicht nur auf den Austausch von Informationen über die jeweils zu planenden Begegnungen.
Stichwort: Englandaustausch
In der achten Klasse werden die Bewerbungsanträge ausgeteilt, die vor den Herbstferien abgeschickt sein sollen. Eine Bereitschaft, die englischen Schüler im Austausch aufzunehmen, ist Voraussetzung für die Teilnahme. Der Aufenthalt in England ist etwa zu Ostern, der Rücktausch Fastnacht – jeweils etwa sieben Tage, zum Teil in den jeweiligen Ferien. Die Schüler nehmen während der Schulzeit am Unterricht und an den jeweils organisierten Klassen-/Schulaktivitäten teil. Kosten: Für die Reise muss mit etwa 400–450 Euro gerechnet werden. Dies beinhaltet sowohl die Kosten für den Flug als auch alle Kosten, die durch das Programm in Deutschland anfallen (Ausflüge, Eintrittsgelder, Busfahrten etc.).